Intel (INTC): Warum die Aktie wieder im Aufwind ist

Intel hat turbulente Jahre hinter sich. Rückschläge in der Fertigungstechnologie, schwache Margen und der Druck durch Wettbewerber wie TSMC, Samsung und Nvidia haben am Vertrauen der Anleger gezehrt. Doch in den letzten Wochen hat sich die Stimmung spürbar gedreht. Die Aktie ist deutlich gestiegen – und das aus gleich mehreren Gründen.

1) Warum Intel zuletzt gestiegen ist

Der wichtigste Treiber war die überraschende Partnerschaft mit Nvidia. Der Branchenriese investiert rund 5 Milliarden USD in Intel und will künftig Chips für PCs und Datenzentren in Intel-Fabriken fertigen lassen. Damit wird Intel nicht nur als Konkurrent, sondern auch als strategischer Partner gesehen. Für Anleger bedeutet das: bessere Auslastung der teuren Werke und eine neue Einnahmequelle.

Zusätzlich hat Intel angekündigt, die Betriebskosten deutlich zu senken. Für 2025 sollen die Ausgaben auf rund 17 Mrd. USD und für 2026 auf 16 Mrd. USD gedrückt werden. Der Verkauf eines Mehrheitsanteils an Altera reduziert die Kosten weiter und sorgt für mehr Fokus auf die Kerngeschäfte.

Schließlich spielt auch die Marktpsychologie eine große Rolle: Nach Jahren der Enttäuschung interpretieren viele Investoren die neuen Maßnahmen als Wendepunkt. Der Mix aus Partnerschaft, Kostendisziplin und strategischem Fokus hat den Kurs zweistellig nach oben getrieben.


2) Intels aktuelle Lage

  • Umsatz Q2 2025: rund 12,9 Mrd. USD, leicht über den Erwartungen.
  • Marge: belastet durch Umstrukturierungen, aber mit positiven Effekten in Aussicht.
  • Strategie: Fokus auf Cloud, KI-Hardware und Foundry-Dienstleistungen.
  • Ausblick: Prognose für Q3 liegt bei 12,6–13,6 Mrd. USD Umsatz – mit Chancen auf Stabilisierung.

Intel steht also noch mitten im Umbau, zeigt aber erste Fortschritte. Die große Frage bleibt, ob man technologisch zu TSMC und Samsung aufschließen kann – oder ob Partnerschaften wie die mit Nvidia den Rückstand ausgleichen.


3) Chancen und Risiken im Überblick

Chancen

  • Staatliche Förderung durch den CHIPS Act in den USA.
  • Neue Partnerschaften wie mit Nvidia bringen Aufträge und Vertrauen.
  • Wachstum bei KI-Chips und Rechenzentren.
  • Kostensenkungen und effizientere Produktion.

Risiken

  • Rückstand bei Fertigungstechnologie gegenüber TSMC und Samsung.
  • Hohe Investitionskosten für Werke und neue Prozesse.
  • Margendruck durch Wettbewerber und Preiskampf.
  • Ausführungsrisiko: Intel muss zeigen, dass Pläne auch umgesetzt werden.

4) Mein persönlicher Handelsansatz bei Intel

Ich habe Intel schon häufiger gehandelt und dabei verschiedene Marktphasen mitgenommen. Meine aktuelle Position habe ich bereits bei 20 USD eröffnet – mit dem Ziel, die Aktie für mehrere Jahre zu halten und von der Dividende zu profitieren.

Mein ursprünglicher Gedanke war, Intel als langfristiges Dividendeninvestment im Depot zu behalten. Doch angesichts des jüngsten Kursanstiegs und der positiven Nachrichten überlege ich, einen Teil der Position zu schließen, um Gewinne zu sichern.

Gleichzeitig möchte ich aber einen Restbestand behalten, um an einem möglichen Turnaround und langfristigen Wachstum im Halbleiter- und KI-Markt zu partizipieren.

So kombiniere ich Sicherheit durch Teilgewinnmitnahmen mit der Chance, dass Intel sich in den kommenden Jahren wieder stärker etabliert.


5) Fazit

Intel ist noch lange nicht am Ziel. Das Unternehmen muss beweisen, dass es die technologische Aufholjagd wirklich schafft. Doch die Partnerschaft mit Nvidia, die klaren Kostensenkungen und die zunehmende Fokussierung auf Wachstumsfelder sind starke Signale.

Für langfristige Investoren kann Intel wieder interessant werden – vor allem für jene, die neben Kurschancen auch Dividenden im Blick haben.

Ich selbst setze auf eine Mischstrategie: Gewinne absichern, aber trotzdem investiert bleiben. Denn wenn Intel den Turnaround wirklich schafft, könnte der aktuelle Kursanstieg nur der Anfang sein.

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